Intimpflege ist ein Thema, das oft tabuisiert wird. Viele Menschen sind sich nicht sicher, wie man sich richtig um den Intimbereich kümmert und welche Produkte man verwenden sollte. In diesem Blogbeitrag werden wir erklären, warum Intimpflege wichtig ist und welche Produkte sich am besten dafür eignen, eine gute Intimhygiene zu gewährleisten.
Warum ist Intimpflege wichtig?
Unser Intimbereich ist empfindlich und anfällig für Infektionen, insbesondere bei Frauen. Die vaginale Flora ist eine empfindliche Bakterienkultur, die das Gleichgewicht halten muss, um Infektionen und Entzündungen zu vermeiden. Eine vernachlässigte Intimpflege kann dazu führen, dass das Gleichgewicht dieser Bakterien gestört wird, was wiederum zu Infektionen und Beschwerden führen kann. Bei einer besonders schlechten Intimhygiene, steigt somit auch das Risiko an einer Geschlechtskrankheit zu erkranken.
Bei Männern ist das Risiko von Infektionen im Intimbereich zwar geringer, aber auch hier ist eine regelmäßige Intimpflege wichtig, um unangenehme Gerüche und Beschwerden zu vermeiden. Wenn die Bakterienflora der Frau allerdings bereits angegriffen ist und sich eine Infektion gebildet hat, ist es sehr ratsam, dass sich auch der Partner entsprechend behandeln lässt. Siehe dazu auch: Hormonfreie Verhütung und Safer-Sex: So solltest du dich schützen!
Welche Produkte sollten Sie verwenden?
Es gibt eine Vielzahl von Produkten, die speziell für die Intimpflege entwickelt wurden. Hier sind einige Produkte, die Sie in Betracht ziehen sollten:
1. Intimwaschlotion
Eine gute Intimwaschlotion ist sanft und reinigt den Intimbereich effektiv, ohne die empfindliche Haut zu reizen. Es gibt viele verschiedene Marken und Arten von Intimwaschlotionen zur Auswahl. Achten darauf, eine Lotion zu wählen, die speziell für den Intimbereich entwickelt wurde und pH-neutral ist.
2. Intimdeodorant
Intimdeodorants können helfen, unangenehme Gerüche zu reduzieren und das Selbstbewusstsein zu stärken. Das Deodorant sollte speziell für den Intimbereich entwickelt worden und hautfreundlich sein.
3. Intimpflegetücher
Intimpflegetücher sind ideal für unterwegs oder wenn Sie keine Möglichkeit haben, eine Dusche zu nehmen. Wähle dafür Tücher, die speziell für den Intimbereich entwickelt wurden und keine reizenden Inhaltsstoffe enthalten.
4. Feuchttücher
Feuchttücher sind eine großartige Option für die Reinigung nach dem Geschlechtsverkehr oder während der Menstruation. Achte auch hier darauf, dass diese speziell für den Intimbereich entwickelt wurden und frei von reizenden Inhaltsstoffen sind.
5. Intimrasierer
Ein Intimrasierer kann helfen, den Intimbereich sauber und gepflegt zu halten. Suche hierfür einen Rasierer, der speziell für den Intimbereich entwickelt wurde und eine schützende Gleitstreifen hat, um Reizungen zu vermeiden.
6. Intimpflegeöl
Ein Intimpflegeöl kann verwendet werden, um den Intimbereich zu beruhigen und zu pflegen. Es ist besonders nützlich bei trockener Haut oder Reizungen im Intimbereich.
Welche Produkte sollten vermieden werden?
1. Parfümierte Produkte: Parfümierte Produkte können den Intimbereich irritieren und das natürliche Gleichgewicht der Bakterien stören.
2. Duschgel oder Seife: Duschgel oder Seife sind zu alkalisch für den Intimbereich und können die natürliche Flora stören.
3. Vaginalduschen: Auch Vaginalduschen sollten vermieden werden, da sie das natürliche Gleichgewicht der Bakterien im Intimbereich stören und Infektionen begünstigen könnten.
Beschwerden im After - bloß keine flasche Scharm
Es ist wichtig, dass Frauen keine Darmbakterien in ihre Vagina bringen, da dies häufig zu Blasenentzündungen oder bakteriellen Infektionen führen kann. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, den After nach dem Stuhlgang gründlich zu reinigen, idealerweise mit einem Bidet. Alternativ kann man auch Toilettenpapier verwenden, das mit Wasser angefeuchtet wurde, um sanft zu tupfen. Wichtig ist es dabei zu wissen, dass man beim „Wischen“ immer von vorne nach hinten zieht, um das Risko einer Infektion an der Scheide zu verringern.
Bei Symptomen wie Jucken, Rötungen oder Entzündungen sollte man unbedingt den Rat eines Arztes einholen. Einige Hauterkrankungen wie Schuppen- und Knötchenflechte können sich auch im Afterbereich bemerkbar machen. Wer sich für sein Problem schämt und nicht zum Arzt geht, leidet oft unnötig lange. Wenn Hämorrhoiden frühzeitig behandelt werden, lassen sie sich schneller und unkomplizierter in den Griff bekommen.
Intimpflege im Alltag:
Eine angemessene Intimpflege erfordert nicht nur eine sorgfältige Reinigung, sondern auch bestimmte Verhaltensweisen im Alltag, um den Intimbereich zu pflegen und unnötige Belastungen zu vermeiden:
Unterwäsche:
Obwohl Spitzen- und Tanga-Schnitte attraktiv sein können, empfiehlt es sich, auf atmungsaktive und bequeme Unterwäsche aus Baumwolle und in Panty-Form zurückzugreifen. Synthetische Fasern fördern das Schwitzen und schaffen ein ideales Milieu für Keime, während Baumwolle Luft an die Haut lässt und Feuchtigkeit besser aufnimmt. String-Tangas sollten nicht täglich getragen werden, da sie bei Bewegung reiben und die empfindliche Haut im Intimbereich reizen können. Es ist jedoch wichtig, den Slip täglich zu wechseln.
Waschmittel:
Neben dem Material der Unterwäsche können auch Waschmittelreste in Textilien Hautirritationen auslösen. Es ist empfehlenswert, die Dosierungsanweisungen des Waschmittels zu befolgen oder gegebenenfalls Waschmittel für empfindliche Haut zu verwenden.
Strumpfhosen:
Es ist ratsam, darauf zu achten, dass entweder keine Naht über dem Intimbereich verläuft oder diese flach ist, um ein unangenehmes Reiben und unnötige Reizungen auf der empfindlichen Intimhaut zu vermeiden. Bei Strumpfhosen mit einem Zwickel zwischen den Beinen sollte dieser idealerweise aus Naturfaser wie Baumwolle bestehen.
Hygieneartikel:
Bei der Wahl von Slipeinlagen und Damenbinden sollten Produkte ohne Kunststoff-Schutzfolie bevorzugt werden, um die Entstehung von Pilzen und Bakterien durch Feuchtigkeit und Wärme zu vermeiden. Während der Periode sollten Binden und Slipeinlagen regelmäßig, am besten alle acht Stunden, gewechselt werden.
Badesachen, Whirlpool und Co.:
Langes Baden im Schwimmbad oder in der Badewanne kann den natürlichen Säureschutzmantel der Intimhaut schädigen. Öffentliche Schwimmbäder oder Whirlpools sind oft nicht ausreichend desinfiziert und können ein ideales Biotop für Keime sein. Gechlortes Wasser kann bei empfindlicher Haut zu Reizungen führen. Es ist ratsam, nasse Badebekleidung sofort auszuziehen und die Intimregion gründlich abzutrocknen, um die Feuchtigkeit nicht unnötig lange auf der Haut zu lassen.
Welche Produkte können wir empfehlen?
Wenn es darum geht, die richtigen Produkte für die Intimpflege zu wählen, kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten. Hier sind einige Produkte, die ich empfehlen kann:
1. Sagella Waschlotion: Diese Waschlotion ist speziell für den Intimbereich entwickelt worden und enthält milde Inhaltsstoffe wie Salbei und Kamille. Sie ist pH-neutral und unterstützt die natürliche Flora.
2. Multi-Gyn FloraPlus: Dieses Gel ist speziell für Frauen entwickelt worden und enthält Milchsäurebakterien, die dazu beitragen, das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich zu erhalten.
3. Lactacyd: Lactacyd ist eine bekannte Marke für Intimhygiene und bietet verschiedene Produkte an, darunter Waschlotionen und Feuchttücher.
4. Weleda Calendula-Öl: Dieses Öl enthält Auszüge aus Calendula und ist besonders nützlich bei trockener Haut oder Reizungen im Intimbereich.
Fazit
Intimpflege ist ein wichtiges Thema, über das wir alle sprechen sollten. Durch eine regelmäßige Intimpflege können wir dazu beitragen, Infektionen und Beschwerden im Intimbereich zu vermeiden. Wichtig ist jedoch, dass wir darauf achten, nur milde Produkte zu verwenden und auf parfümierte oder alkalische Produkte zu verzichten.
Ich hoffe, dass dieser Artikel dazu beigetragen hat, das Thema Intimpflege etwas enttabuisieren und dir dabei geholfen hat, die richtigen Produkte für deine Intimhygiene zu wählen. Wenn du noch weitere Fragen hast oder Empfehlungen benötigst, kannst du auf unserer Seite nach noch mehr Tipps umsehen. Bei akuten oder schweren Beschwerden sollten sie mit ihrem Arzt oder einem Apotheker darüber sprechen.
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